Advent in unruhigen Zeiten


Am Sonntag feiern wir 1. Advent. Der ersten von vier Sonntagen in Vorbereitung auf Weihnachten. Jede Woche eine weitere Kerze. Immer mehr Licht kommt in unser Leben. Ist das nicht ein Grund zu Freude und Hoffnung? Der Gott des Friedens kommt. “Fürchtet euch nicht!“ werden uns die Engel zurufen.

In diesem Jahr brauchen wir das Licht und die Hoffnung in ganz besonderer Weise. Der nahe Krieg in Europa macht Angst und führt uns vor Augen, zu welcher Bosheit und Ignoranz Menschen fähig sind.

Warum lässt Gott das zu? Wo ist er denn, dein Gott? Diese Frage höre ich häufiger.

Mir kommt dann ein Spruch in den Sinn, der bei meiner Mutter im Flur hing:

Gottes sind Wogen und Wind. Segel aber und Steuer, dass den Hafen ihr find´t sind euer!

Gottes sind Wogen und Wind. Gott legt die Basis dafür, dass Frieden möglich ist. Frieden umsetzen, Segel hissen und das Steuer auf Friedenskurs bringen, müssen wir Menschen. Denn auch zum Gegenteil von Bosheit und Ignoranz sind wir fähig. Dank und mit Gottes Hilfe. Zu Mitmenschlichkeit, Demut, Liebe und eben deshalb auch zum Frieden.

Gottes Gerechtigkeit kann gelingen durch Menschen, die inspiriert sind von Jesu Taten und Worten. Menschen, die den Weg zu Versöhnung und Demut kennen, Menschen die Frieden stiften. Glaube ist dabei ein Kompass, der uns auf Friedenskurs bringt. Und der Glaube gibt uns Kraft, uns beharrlich für Frieden und Gerechtigkeit einzusetzen – trotz anderer Erfahrungen.

Lasst uns dort, wo wir am Ruder stehen, das Segel richtig setzen und das Steuer in Richtung Friedenskurs lenken. Und lasst uns dafür beten, dass den Kriegstreibern der Wind abflaut und sie ihren Kurs verlassen.

Ich wünsche Ihnen eine besinnliche Adventszeit. Vielleicht ergeben sich neue Möglichkeiten, in Ihrem unmittelbaren Umfeld Frieden zu stiften?

Ihr Wolfgang Gutzeit

Prädikant
Mobbing- und Konfliktberatung Kirchengemeinde Farmsen-Berne
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Tel.: (040) 690 45 32