An diesen Satz aus dem Alten Testament muss ich denken, wenn ich die Debatten um Lieferung von Waffen an die Ukraine höre und lese. Da tobt in diesem osteuropäischen Land, also fast vor unserer Haustür, ein erbarmungsloser, grausamer Krieg. Ohne Rücksicht auf hilflose Zivilbevölkerung, also unschuldige Frauen und Kinder, auf Schulen und Krankenhäuser lässt ein Diktator gnadenlos Tag für Tag bomben, morden, vergewaltigen und zerstören. Denken wir an den letzten Weltkrieg, in den Deutschland verwickelt war. Damals waren wir die Betroffenen und Opfer, aber war unsere Regierung nicht auch der Verursacher? Und jetzt bin ich bei meinem Titel oben „ Auge um Auge-Zahn um Zahn“. Was geschieht nun: Wir schlagen zurück, weil wir glauben, es sei unser gutes Recht uns zu wehren. Genau so denkt der ukrainische Präsident und lässt seine Truppen sich militärisch wehren. Ja er bittet sogar flehentlich die westlichen Staaten um Hilfe und um schwere Waffen. Auf der anderen Seite spricht Jesus Christus im Neuen Testament in seiner Bergpredigt: „Ich aber sage Euch, dass Ihr nicht widerstreben sollt dem Übel, sondern wenn dich jemand auf die rechte Backe schlägt, dann biete ihm auch die andere dar.“ Und an anderer Stelle heißt es: „Liebet eure Feinde und bittet für die, die euch verfolgen, auf dass ihr Kinder seid eures Vaters im Himmel. Denn er lässt seine Sonne aufgehen über Böse und Gute und lässt es regnen über Gerechte und Ungerechte...“ Das sind zweifellos harte Forderungen, die da an uns Christen gestellt werden. So oder ähnlich lautet doch auch die ständige Diskussion in Presse und Fernsehen. Die Meinungen schwanken zwischen geduldigen Verhandeln und hartem Zurückschlagen! Wer hat Recht? Das fragt im Ernst
Ihr Klaus Marheinecke
Kath. Kirchengemeinde
MARIÄ HIMMELFAHRT