Eigentlich ist Sommer: Zeit des Unbeschwerten, Zeit für ein Eis mit dem Lieblingsmenschen, das größte Geschenk ist „geschenkte Zeit“ – an welchem Ort auch immer. Und uneigentlich erlebe ich, das die Friedlichkeit des Sommers von Corona, Krieg, Rezession und Inflation getrübt ist. Das Friedliche wird in den Hintergrund gedrängt. „Ach, würde doch dieses Zickige aufhören“ höre ich die Kollegin sagen. Wie kann das geschehen? Wir haben gelernt, dass es einen Unterschied zwischen Standpunkten und Horizonten gibt. Im Standpunkt verharre ich, bin wenig flexibel. Im Horizont kann ich an Herausforderungen arbeiten und neue Perspektiven entwickeln. „Not macht erfinderisch und schweißt uns zusammen.“ Wenn wir in Bedrohung leben, dann haben wir unsere Solidarität und die Gewissheit, dass das Gute siegen wird. „Krieg darf nach Gottes Willen nicht sein“ – Worte aus dem Stuttgarter Schuldbekenntnis haben sich in mein Denken und Handeln eingebrannt. Gerade in dieser herausfordernden Zeit gilt es, den inneren Kompass auszurichten und gut zu handeln: Es fängt im Kleinen an – in der Beachtung meines Mitmenschen, im Zusammenspiel mit den Menschen, denen wie mir Menschen anvertraut sind, die sich Orientierung erhoffen und das Gesehene reflektieren wie ein Spiegel und dann auch gut handeln.
Wie kann ein friedliches Zusammenleben gelingen?
Es fängt immer bei mir an. Bewege ich mich auf meinem Horizont und richte mich an meinem Mitmenschen aus, suche nach Anknüpfungspunkten, vorverurteile nicht, begegne in Liebe und Achtsamkeit Das ist ein guter Anfang. Mit Jesus an meiner Seite wird es mir gelingen.
Am Ende der neutestamentlichen Briefe werden oft Ratschläge gegeben, die nichts von ihrer Aktualität verloren haben. So auch heute: „Ist's möglich, soviel an euch liegt, so habt mit allen Menschen Frieden. Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem“
Diakon Franz Sauerteig
Kirchengemeinde Meiendorf-Oldenfelde
T.: 040-6788383
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