Nach dem Abi geht’s für mich „weltwärts“


„Wichtig ist nicht, wo du bist, sondern, was du tust, wo du bist“ (Sprichwort der Swahili)

Anfang Mai erreichte unsere Kirchengemeinde eine spannende Anfrage: Linea möchte ein Jahr lang einen Freiwilligendienst in Uganda leisten und braucht dafür Unterstützung, denn das Projekt wird nur teilweise finanziert. Die Freiwilligen müssen 25% der Gesamtsumme durch einen sogenannten Förderkreis zusammenbekommen. Gemeinsam mit dem Förderprogramm „weltwärts“ und der Entsendeorganisation „ICJA“ möchte Linea ein Jahr lang in Afrika interkulturelle Erfahrungen sammeln und sich vor allem in einer sozialen Einsatzstelle engagieren.

Linea sitzt mir bei unserem Interview ganz entschlossen gegenüber; „Entschuldige, wenn ich noch etwas neben mir stehe. Ich habe gestern drei Impfungen bekommen.“, aber von den Nebenwirkungen merke ich gar nichts. Sie ist ganz klar mit ihrer Entscheidung, ein Jahr in Uganda zu verbringen und freut sich sehr darauf, sich mit diesem Schritt einen Traum zu erfüllen. „Ich möchte Erfahrungen sammeln und denke, dass mir der Freiwilligendienst besonders das mit- und voneinander lernen ermöglicht. Ich möchte persönlich wachsen.“ Linea hat bereits ein Jahr in Texas verbracht und leitet bei den Pfadfinder*innen eine Kindergruppe. „Vielleicht habe ich dadurch auch ein paar Vorteile: durch meinen Schüleraustausch habe ich glaube nicht so sehr mit Heimweh zu kämpfen und ich bin es auch gewohnt auf Isomatten im Zelt zu schlafen … nicht, dass mich das in Uganda erwartet, aber ich wäre darauf vorbereitet“, sagt sie lachend. Auf meine Frage, ob sie auch Angst vor etwas hat, antwortet sie: „Malaria wäre jetzt nicht so toll. Aber ich habe mich informiert. Außerdem habe ja auch vor Ort ganz viele, tolle Ansprechpartner*innen. Die Organisation ist super aufgestellt und unterstützt mich.“

Ich bin neugierig, was genau Linea in Uganda erwartet: „Man kann sich im Rahmen der Organisation in vielen Projekten einbringen. Ich habe mich für den Bereich Kinder- und Jugendarbeit entschieden und hoffe nun sehr darauf, dass ich vor Ort in einer Grundschule aktiv sein kann.“. Der genaue Einsatzort und die Unterkunft werden ihr bald mitgeteilt, derzeit wartet sie noch auf die letzten Informationen. Los geht es Ende August – gar nicht mehr so lange hin „vorher muss ich noch meine letzte, mündliche Prüfung für das Abi absolvieren und dann bin ich bereit!“. Doch der Weg bis hierhin war spannend: „Ich wusste schon länger, dass ich nach dem Abitur gerne nach Afrika reisen und einen Freiwilligendienst leisten möchte. Die Bewerbung habe ich aber ganz heimlich eingereicht und erst einmal abgewartet. Als dann die ganzen Formulare kamen und die ersten Gespräche mit der Organisation anstanden, habe ich dann auch die Familie eingeweiht … die sind nach wie vor etwas besorgt.“ Aber Linea hat einen Plan: Afrika entdecken, Menschen helfen, Erfahrungen sammeln und nebenbei vielleicht auch noch den Blick für die Zukunft schärfen.

Liebe Linea, wir wünschen Dir alles Gute für Deine Reise! Zum Abschluss gebe ich Dir noch einen kleinen Spruch mit auf den Weg: „Wichtig ist nicht, wo du bist, sondern, was du tust, wo du bist.“ (Sprichwort der Swahili)

Janna Menz

Die Kirchengemeinde in Farmsen-Berne unterstützt Linea mit einem kleinen Beitrag. Im Gegenzug wird sie einen Blog schreiben, sodass Unterstützer*inne ihre Erlebnisse von Deutschland aus mit verfolgen und an ihren Erfahrungen teilhaben können.