Vorurteile – geht es überhaupt ohne?


Asra Yilmaz hat die Arbeitsstelle nicht bekommen, obwohl sie respektable Qualifikationen aufwies. War es das Kopftuch, das sie beim Bewerbungsgespräch trug? Vorurteile, wir alle haben sie, obwohl wir uns schließlich immer bemühen, erst einmal offen auf Menschen zuzugehen.

Vorurteile helfen uns, das Leben zu sortieren. Innerhalb von Sekunden müssen wir uns oft ein Bild von Menschen machen, die Situation einschätzen. Und da greifen wir erst einmal auf Stereotypen zurück und scheren über einen Kamm. Wir können schließlich nicht jeden, der uns begegnet, erst einmal zu Kaffee und Kuchen einladen, um zu prüfen, wie unser Gegenüber eingestellt ist.

Jedoch Vorurteile können gefährlich werden und zwar dann, wenn sie dazu dienen, andere herabzusetzen. Schnell wird aus der Herabsetzung eine massive Diskriminierung. Zur Diskriminierung kommt es, weil Unterschiede nicht ertragen werden, etwa hinsichtlich der Kultur, der Herkunft, der Hautfarbe, der Religion oder der sexuellen Orientierung. Der Schritt zur massiven Ausgrenzung, gar zur Gewalt, ist oft nicht weit. Wie aber können Vorurteile überwunden werden? Das, so sind sich die Psychologen einig, ist ein langwieriger Prozess. Die beste Prognose hat die Kontaktherstellung. Wenn ich zum Beispiel Geflüchtete kennenlerne und ihre individuelle Geschichte erfahre, werde ich nicht einfach Stammtischparolen folgen. Und gut und hilfreich ist auch, dass unser christliches Menschenbild hinsichtlich der Wertschätzung und des Respekts ganz eindeutig ist.

Wenn Sie das Thema Vorurteil intensiver  mit uns bedenken wollen, kommen Sie am 25. März um 11.00 in das Gemeindehaus der Friedenskirche Berne zu einem Themenbrunch mit Livemusik. Anmeldung bei Maice Hopert, 645 17 84 oder 0157 50700810; maice.hopert@kirche-in-farbe.de

Pastorin Dr. Christa Usarski