Aufenthalt in Akeri vom 06.02.2017 bis 20.02.2017

Sonntag, 05.02.2017

Helmut, Evelyn, Margret, Ulla und Ines kommen in Frankfurt um 18.10 Uhr an. Um etwa 19.00 Uhr treffen wir uns am Gate B45. Alle freuen sich auf die kommenden Tage (im Sommer!). Pünktlich hebt die Boeing 777-200 ab – der Flug ist ruhig. Essen gibt es gegen Mitternacht und gegen drei Uhr MEZ. Über Afrika wird der Himmel klar und man kann an der Nordküste die Lichter der Ortschaften sehen. Mit der aufgehenden Sonne landen wir um 4.00 Uhr MEZ in Addis Abeba  - hier ist es nun schon 6.00 Uhr und der 6. Februar. Weiter geht es um 10.30 Uhr Ortszeit und sind um 12.20 Uhr am Airport Kilimandscharo. Nun heißt es: Geduld haben. – Ausfüllen einer Einreiseerklärung, - Kontrolle des Impfpasses. – dann: Anstehen an der Kasse, um 50,00 $ Visumgebühr zu löhnen. – nächster Schalter: Kontrolle des Passes und der Einreiseerklärung, Das Ganze dauert fast zwei Stunden, das Gepäck wartet schon und vor dem Gebäude ein Empfangskomitee aus Akeri. Wir werden herzlich begrüßt, bekommen jede(r) einem Rosenstrauß und unser Gepäck findet alleine den Weg in ein Auto und nach Akeri. Wir dürfen mit dem schuleigenen Bus fahren. Angekommen richten wir uns in der neuen Gästeboma ein und anschließend gibt es Lunch. Danach: AUSRUHEN! Bevor es am Abend noch ein Dinner gibt. Der Abend klingt vor der Boma umrahmt von Bananen- und Kaffeepflanzen aus.

Dienstag, 07.02.2017

Frühstück gibt es um 9.00 Uhr. Danach geht es mit dem Bus in Begleitung von Gastgebern, Guide Julian und Auszubildenden aus dem Guidekurs nach Arusha. Die Verbindungsstraße Nairobi – Mombasa über Arusha und Moshi wird gerade großflächig ausgebaut. Überall herrscht reges Leben. – In der Stadt wechseln wir etwas Geld und verfügen nun über Tansaniaschillinge. Ein Bummel durch das Stadtzentrum schließt sich an. Im Supermarkt „Nakumat“ erstehen wir Wein, ehe wir einen Markt besuchen. Das Angebot ist reichhaltig und für uns interessant. Dank unserer Begleitmannschaft werden wir nicht bzw. nur wenig belästigt. – Etwas müde geht es zurück nach Akeri. Ab Tengeru ist die Straße staubig, holprig und unbefestigt. Unser Fahrer meistert diese Aufgabe souverän. Zwischen Lunch und Dinner findet eine ca. zweistündige Besprechung mit dem für die Schule zuständigen Komitee  statt. Der Abend endet mit langen, interessanten Gesprächen und Rotwein vor der Boma.

Mittwoch, 08.02.2017

Heute wird es „offiziell“, es gilt sich etwas feiner anzuziehen. Gegen 9.40 Uhr starten wir, um den neuen Bischof Nasari im Headquarter der Meru Diozese zu besuchen. Wir werden sehr freundlich begrüßt. Nach der Eintragung im Gästebuch und einem ausführlichen Gespräch gibt es „a cup of tea“, also Kaffee, Tee, soft drinks, Nüsse, Omelett und Kochbananen. Danach geht die Fahrt weiter nach MSHIKAMANO, einem Ausbildungszentrum, in dem IT, Nähen und Kochen, Bürotätigkeit und Englisch unterrichtet wird. Es wird auch Landwirtschaft betrieben: es gibt Kühe (eine Biogasanlage) und Schweine, die verkauft werden. Es ist sehr heiß, als wir- nach der Eintragung ins gästebuch -  über das Gelände geführt werden. Auch eine Unterrichtsstunde dürfen wir besuchen. Die SchülerInnen sind äußerst diszipliniert!! In der „Kantine“ gibt es einen ausgiebigen Lunch bevor es weiter nach Mulala geht, wohin uns Bischof Nasari in sein Privathaus eingeladen hat. – es gibt „a cup of tea“, dieses Mal mit kleinen Häppchen. Wir erfahren, dass er 13 Jahre in USA gelebt und gearbeitet hat, seine drei Kinder in USA verheiratet sind, dass im Haus seine 109jährige Mutter lebt und er in Mulala aufgewachsen ist. Mit diesen Gesprächen vergeht die Zeit sehr schnell. Auf der großen Straße in Tengeru sind nach Ende des Marktes alle Verkehrsregeln außer Gefecht gesetzt: jeder fährt wie er will, auf welcher Straßenseite wo er will und wie schnell, Entgegenkommende werden nicht beachtet. Dazwischen flitzen immer wieder zahlreiche Motorräder und Fußgänger hindurch. In all dem Chaos steht ein Polizist ziemlich hilflos herum. Auch diese Situation wird von unserem Fahrer in aller Ruhe gemeistert, auf der „Feldweg“straße bergan hat er nun schon bei Dunkelheit wieder freie Fahrt und bringt uns sicher zurück. Das Dinner geht nahtlos zum gemütlichen Plausch vor dem Haus über, bevor Nachtruhe eintritt.

Donnerstag, 09.02.2017

Ziel des heutigen Tages ist der Duluti – See bei Tengeru – ca. 15 km von Akeri entfernt. Mr. Nanyaro und einige Auszubildende begleiten uns im Bus. Auf ziemlich abenteuerlichen Straßen erreichen wir eine Wiese mit Pavillon am Seeufer. Hier stößt Guide Julian zu uns. Er verteilt an die, die es wünschen, Spazierstöcke und dann laufen wir gemächlich (pole pole) los. Bei praller Sonne geht es bergan, bis wir ca. 200m oberhalb des Sees sind. Wir sehen Adler und Geier im Flug und Kormorane, die auf einem Baumstamm im Wasse r sitzen. Die Aussicht ist großartig. Hoch über dem Seeufer an der Felswand gibt es eine Gebetshöhle. Um sie zu erreichen müssen wir über einen abenteuerlichen Steig und eine Leiter einige Meter absteigen. Hier herrscht absolute Ruhe, Die Menschen kommen in der Regel für drei Tage hierher, fasten und beten. – in der Karwoche auch bis zu fünf Tagen. Entstanden ist dieser Ort aus einer heidnischen Kultstätte. Unter praller Sonne geht es weiter bis wir quer durch das Gebüsch sehr steil zum Uferweg absteigen. In leichtem Auf und Ab sind wir nun im Schatten der Bäume unterwegs, bis wir unser Ziel, ein „Strandlokal“ erreichen. Die genannten 4,5 km sind uns mindestens doppelt so lang vorgekommen. Kühle Getränke und der Inhalt der Lunchboxen wecken unsere Lebensgeister wieder. So kann es im Bus weiter gehen zum Polnischen Friedhof, einer Gedenkstätte, wo polnische Flüchtlinge des 2. Weltkrieges begraben sind. – die erste Bestattung fand 1942 statt, die letzte 2015. Es gibt auffallend viele Kindergräber von Kindern, die nicht einmal zwei Tage alt geworden sind. – Nach dem sehr heißen Tag in der Ebene genießen wir die angenehme Kühle in unserem Quartier.

Freitag, 10.02.2017

Wir bleiben in Akeri, der Busfahrer hat frei. Nach einem besonders üppigen Frühstück gehen wir in Begleitung von Mr. Nanyaro und Julian an den Schulgebäuden vorbei durch Wälder von Bananenstauden und Kaffeesträuchern sowie Avokado- und Mangobäumen bergan bis zu einem Bauern, der uns in seine tägliche Arbeit Einblick gibt: es gibt einfache Verschläge als Stall, einen für Ziegen, einen für Rotbunte und einen für Schwarzbunte. Die Kühe werden mit mit einer Machete klein gehackten Bananenstauden, die Kälber mit geschnittenen Bananenblättern gefüttert, Im Wasser aufgequollene Asche wird als Mineralbrei gereicht. Wir bekommen die Säuberung des Kuhstalles vorgeführt. Die Kühe stehen auf Betonboden, die Flächen werden mit Wasser gespült und die Pampe aufgefangen – eine Biogasanlage wird damit betrieben, das Gas wird für den Kochherd verwendet. Auf dem Gelände gibt es zwei Gräber, wir erfahren, dass man entweder auf dem eigenen Grund und Boden oder bei der Kirche begraben werden darf. – Nach einer Rast geht der Weg zurück zur Schule. Später besuchen wir einen weiteren Bauern in direkter Nachbarschaft. Er ist im Besitz einer Biogasanlage, deren Funktionsweise er uns stolz und ausführlich erklärt. Anschließend müssen wir den hochmodernen Gasherd in der Küche bewundern – für die Hausfrau eine wirkliche Erleichterung! Am Hof gibt es außerdem eine Mühle für Kaffeebohnen und Maiskörner – zum Trocknen kommen die auf einer Plane ausgelegt mitten auf den Weg. Vorbei an abgeernteten Maisfeldern geht es wieder zurück. Bei jedem Schritt wird viel Staub aufgewirbelt und wir beschließen: Staub ist kein Dreck.

Samstag. 11.02.2017

Es verspricht sehr heiß zu werden. So starten wir gegen 10.00 Uhr mit dem Bus nach Tengeru, von dort Richtung Arusha bis zur nächsten Ortschaft und dann über holprige Straßen bergan bis wir auf einem sehr gepflegten Anwesen ankommen. Mr. Nanyarao, Julian und einige Auszubildende führen uns bergab durch den Wald an Maisfeldern vorbei zu einem idyllischen Wasserfall. Ein Teil des Pfades wird von den Bewohnern des Anwesens mit der Machete frei geschlagen und begehbar gemacht. – Es kommen mehrere Wanderer hierher. – Nach dem Aufstieg dürfen wir im großzügig angelegten und gepflegten Garten unter Schatten spendenden Bäumen rasten und Getränke konsumieren. – Nach der Rückkehr in Akeri sind alle wegen der Hitze sehr müde. Aber um 16.00 Uhr folgt der nächste Programmpunkt: die Kaffeezeremonie. Die geschälten und getrockneten Kaffeebohnen werden in einem Topf über offenem Feuer angeröstet, in einem Mörser anschließend die harten Schalen abgeschlagen und diese in einem speziellen Korb von den Kernen getrennt. Die Kerne werden nun so lange geröstet, bis Farbe und Aroma stimmen. Wieder im Mörser werden sie pulverisiert. Das gesiebte Pulver wird mit Wasser aufgekocht. Herrlicher kaffee ist entstanden und wir trinken ihn mit Genuss. Nach dieser Zeremonie schließt sich ein Rundgang über das benachbarte Schulgelände an. Hier befinden sich die Gräber der ersten beiden Missionare, die ermordet worden waren, außerdem eine große Kirche, erbaut 1963, und die alte Kirche, die zu einem Meru-Museum umgestaltet werden soll.

Sonntag, 12.02.2017

Entlassfeier für Bischof Paulo Akyoo in Mbaaseny: Aufstehen um 5.00 Uhr in der Nacht! Ein Stromausfall sorgt für Morgentoilette im Dunkeln und Frühstück mit Taschenlampen. Abfahrt um 6.45 Uhr – in Usa- River sind weitere Gäste abzuholen, der Bus wird voll – jetzt tönt es englisch(Amerikaner), deutsch und kishuaheli im Bus. Gegen 9.00 Uhr erreichen wir den Festplatz (wieder auf staubiger Straße). Hier herrscht reges Leben, Tausende von Menschen sind anwesend. Zunächst: „a cup of tea“ – ein ausgiebiges Frühstück vom kalt-warmen Bufett. Die Feier beginnt mit dem Einzug der Bischöfe mit Musik in die noch nicht fertig gestellte und daher rundherum offene Kirche. Diese wird als erstes geweiht. Eine sechsstündige Zeremonie schließt sich an: Gottesdienst, Entlassfeier , Geschenkübergabe Chorgesang und VIELE Reden und… Das Ganze ist sehr beeindruckend und wirkt sehr festlich. Alle Anwesenden sind anschließend zu einem Festessen eingeladen: Ziege, Huhn, Rind, Reis, Kartoffeln, Gemüse, Nudeln, Salat, Obst und Getränke werden angeboten. – Da sich viele Menschen hier bewegen, staubt es erheblich und wir kommen ziemlich eingepudert zum Bus. Zu unserer Überraschung werden wir – es ist schon dunkel –zum Privathaus von Bischof  Akyoo gebracht. Ein hell erleuchtetes Zelt und ein Bufett für mehrere hundert Gäste ist aufgebaut – schon wieder essen? Nach ca. einer halben Stunde brechen wir wieder auf, sind gegen 21.30 Uhr zurück . – Uns erwartet unser Dinner! Judica hat es tatsächlich noch zubereitet!!!

Montag, 13.02.2017

Wir bleiben am Berg. – Durch das Dorf Akeri fahren wir – mit Julian und Mr. Nanyaro – nach Ndoombo, wo Pastor Nasari und ein weiterer Pastor in der Kirche begrüßen. Nach Besichtigung der Kirche und des Glockenturmes erfolgt die Eintragung ins Gästebuch und die Einladung zu „a cup of tea“. In ausführlichen Gesprächen erfahren wir mehr über das Gemeindeleben und anstehende Projekte. – Auf dem Rückweg halten wir bei einer Bananenbrauerei. Der Brauer erklärt stolz die Zubereitung: 1/3 gekochte Hirse, 1/3 Bananen, 1/3 Melasse, drei Tage stehen lassen (in einem großen offenen Plastikfass). Das Gebräu wird durch ein Sieb in große Trinkbecher gefüllt und angeboten. Es ist sehr alkoholhaltig!! Und wird von den einheimischen gerne getrunken. Viele Leute haben rasend schnell den Verkaufsraum bevölkert, als wir gekommen sind – das Getränk findet reißenden Absatz. Wir halten uns lieber an den in einer Fabrik Bananenwein, den es gegenüber in einem kleinen Shop zu kaufen gibt. – Zurück in der Schule und nach dem Lunch wird in der kleinen Boma einheimisch gekocht: Bohnen werden 10 Minuten eingeweicht und angekocht, inzwischen werden Maiskolben geschält und Mais gepuhlt, die Maiskörner und Salz kommen zu den Bohnen und alles muss eine Stunde kochen. Dann: Tomaten waschen und schälen, Zwiebel schälen und würfeln, Möhren schaben und raspeln, zugeben und weiter zehn Minuten kochen. Macucuru ist fertig. Da ein Gewitter nieder geht, nehmen wir das Essen unter dem Vordach des Hauptgebäudes ein und freuen uns über den Regen. – Abends ist Vorbesprechung für die Safari und nach dem Dinner können wir wieder im Trockenen vor der Boma sitzen.

Dienstag, 14.02.2017

SAFARI!! – Früh aufstehen – es ist noch dunkel und prompt fällt der Strom aus. Wir arbeiten mit Taschenlampen, auch während des Frühstücks. Mr. Nanyaro kommt auch mit . Pünktlich um 6.00 Uhr holt uns Jason von Hidden Valley Safaris mit dem Jeep ab. Ab Arusha ist es hell, die Anfahrt zum Tarangire Park dauert gut zwei Stunden und es ist jetzt schon ziemlich warm.  Am Eingang des Parks wird das Dach geöffnet und es ist wieder etwas angenehmer und es geht los: - Beeindruckt sind wir von den Baobabbäumen. An ihnen reiben sich die Elefanten und höhlen sie aus – andere Tiere „wohnen“ nun hier. Zu unserer großen Freude kommt eine große Elefantenherde mit mehreren Jungtieren direkt an uns vorbei, wälzen sich in einem Schlammloch und zieht gemächlich weiter, wir sehen Giraffen, Zebras, unzählige Zebus, einige Warzenschweine, etliche Vögel – Strausse – sowie viele Paviane. Stundenlang fahren wir, halten an, beobachten und fotografieren. Gegen 14.00 Uhr landen wir auf dem für alle Jeepbesatzungen eingerichteten Picknickplatz. Hier gibt es Schwarzgesichtsaffen, die rasend schnell unser Essen und evtl. Kameras stibitzen wollen. Wir können das an den Nachbartischen beobachten, sind vorher durch Mr. Nanyaro gewarnt worden. – Weiter geht’s durch den Park, am Fluss sind zahlreiche Tiere zu sehen und immer wieder kreuzen Elefanten unseren Weg. – Nachdem wir den Park verlassen haben, fahren wir in Richtung Karatu, auf einer toll ausgebauten Asphaltstraße! Ein Stop an einem „günstigen“ Souvenierladen bringt den Händlern kein Geld ein – die Preise sind entschieden überteuert. Wir fahren durch Massaigebiet. Die Massai treiben ihre Rinder- bzw. Ziegenherden durch die kargen Felder und durch die Ortschaften, lasten werden Eseln aufgeladen. Manchmal sehen wir auch ein Ochsengespann. Die Massai sind Nomaden und leben in Rundhütten, die von den Frauen aufgebaut werden. Eine Herde Marabus verzehrt gerade ein verendetes Rind. – Wir kommen am Portal zum Manyara Park vorbei und haben von oben von einem Aussichtspunkt schon einmal einen tollen Blick auf den See. – In Karatu im Guesthouse angekommen checken wir ein – jeder erhält ein eigenes Zimmer mit Nasszelle, alles relativ alt aber sehr sauber. Die Zimmer sind Zwei- oder Dreibettzimmer. – Nun geht es in den Ort in einen Getränkeladen, wo wir Softdrinks und Bier für das abendliche Beisammensein einkaufen. Zum Abendessen sind wir die einzigen Gäste im Speiseraum, - ein Gewitter sorgt dafür, dass wir vor unseren Zimmern unter Dach zusammen sitzen und die Grünanlage bewundern. Karatu ist sehr laut (Verkehr, Musik und Prediger). Zum Schlafen haben wir hier ein Moskitonetz über dem Bett.

Mittwoch, 15.02.2017

Zeitig nach dem Frühstück fahren wir auf der guten Teerstraße bergan zum Ngorongoro. Von oben auf dem Kraterrand haben wir einen tollen Blick  über den Krater mit 16 km Durchmesser. Auf dem Kraterrand fahren wir einige Kilometer, sehen Massai mit ihren Herden und auch ihre Dörfer. – Am Eingang des Kraters wird das Dach geöffnet und dann geht es 600 Höhenmeter steil bergab bis zum Krater. – Wir können große Herden von Zebras, Gnus, Antilopenarten beobachten – überall sind viele Jungtiere dabei. In der Ferne sind zwei Rhinos erkennbar – sie sollen sehr selten zu sehen sein. Den ersten Löwen treffen wir am Anfang des Kraters, er liegt satt und entspannt vor einem Busch. In einem Wasserloch liegen einige Hippos, Büffel kommen zum Trinken, weitere Löwen liegen mit Jungtieren in einem Gebüsch. Auch im Krater gibt es Elefanten. Der Höhepunkt ist das Treffen mit drei Löwen, zwei davon bewegen sich mitten unter unseren Jeeps – fotografieren ist angesagt! – Auf dem Picknickplatz am Hippopool sehen wir erst, wie viele Jeeps hier unterwegs sind. Auf unseren Lunch müssen wir wieder aufpassen, hier gibt es diebische Raubvögel. – Danach bewundern wieder die Weite, die Tierherden und Vögel, ehe es gegen 16.00 Uhr auf einer wundervoll gepflasterten, sehr steilen und engen Straße aus dem Krater nach oben geht. Das Dach wird geschlossen, am Grabmal der Grzimeks halten wir kurz an und dann geht es die kurze Strecke zurück nach Karatu.

Donnerstag, 16.02.2017

Etwas später als die beiden Tage zuvor packen wir unseren Jeep und fahren zum Manyara Park. Hier werden wir schon von Pavianen begrüßt, von denen wir sehr viele und oft welche zu sehen bekommen werden. Auch hier gibt es viele Jungtiere. Am See gibt es viele Störche, Pelikane und Nilgänse sowie Hippos und andere Vögel. Gegen 14.00 Uhr landen wir auf einem Picknickplatz oberhalb des Sees. Hier gibt es keine räuberischen Tiere, dafür hat jemand diverse Schädel von verendeten Tieren in die Bäume drapiert. – Die Flamingos sind so weit entfernt, dass sie auch mit Fernglas nur als helle Linie in großer Entfernung auszumachen sind. Leoparden gibt es keine, Schlangen und Löwen haben wir keine gesehen. – Auf dem Heimweg regnet es streckenweise. Ein Plattfuß hinten rechts zwingt zu einem Stop. Massaikinder staunen das Geschehen an. Der Fahrer bekommt in Null – Komma – Nichts Hilfe von Passanten, in 18 Minuten ist das Rad gewechselt und die Fahrt kann weiter gehen. Auf der Straße von Arusha nach Tengeru sind wir 1,5 Stunden bei Regenwetter im Stau. Fußgänger sind eindeutig schneller unterwegs. Mit viel Geduld und Routine lenkt unser Fahrer durch das Gewühl und bringt uns sicher nach Akeri zurück, wo wir von Judica mit Fruchtsaft und Dinner herzlich empfangen werden. Mr. Nanyarao verabschiedet sich rasch, er wird zu Hause gebraucht, seine Frau ist mit wehen in der Klinik. Nach dem Trubel in Karatu können wir die Ruhe vor und in der Boma besonders gut schätzen.

Freitag, 17.02.2017

Etwas platt erscheinen wir um 9.00 Uhr zum Frühstück. Ab 10.00 Uhr sollen wir mit Mr. Nanyaro durch Akeri zu einem Heilkundigen spazieren. Mr. Nanyaro ist nicht da. Auf unsere Nachfrage telefoniert Judica Julian herbei. ER übernimmt die „Tour“. Erstes Ziel: die Schule. In der Tourguideklasse sind von 8 Schülern 4 anwesend, der Lehrer fehlt. Ums Rumschauen erhalten wir nun von Julian eine umfassende Einführung in den Lehrplan und eine beeindruckende Unterrichtsstunde anhand von Anschauungsmaterial. Auch die Schüler sind ganz Ohr und sehr lernbegierig. – In der PC – Klasse dürfen wir die PCs bewundern, die Schüler der Electronic – Klasse sind gerade im Praktikum. Auf der Straße, heute nicht staubig, aber schon wieder trocken, spazieren wir an schönen Häusern vorbei. Unterwegs erfahren wir mehr über Pflanzen, ehe wir am Haus des Heilkundigen ankommen. Er heißt uns freundlich willkommen und erklärt uns einiges über die Heilpflanzen. Er arbeitet mit dem Hospital zusammen und kann uns eine Lizenz vorweisen. Der Heiler erhält sein Geld nach der Behandlung eines Patienten, im Hospital gilt Vorkasse, nur Begüterte können sich eine Krankenversicherung leisten.- Auf dem Rückweg halten wir an einem Laden für Tücher und Kleider. Hier erstehen wir jede ein Tansaniatuch . Wegen des Wechselgeldes müssen wir einige Zeit warten und bekommen daher Stühle hingestellt. Nach geraumer Zeit sind wir fertig und besuchen den amerikanischen Kindergarten und primary school in der direkten Nachbarschaft. Hier ist gerade Mittagspause. Jedes Kind hat sich aus der Küche in ein mitgebrachtes Behältnis Essen geholt und ist irgendwo am Essen als wir eintreffen. Im Handumdrehen werden wir mit Stühlen versorgt und über die Schule informiert. Mit einem Handglöckchen werden die Kinder aufgefordert ihr Geschirr weg zu bringen und mit einem weiteren Glockenton zum Aufstellen befohlen. Wir werden nun im Chor begrüßt, die Schüler erhalten durch Helmut einige Informationen und antworten auf Fragen artig. Danach brechen wir auf und die Kinder dürfen Fußball spielen gehen.- Wir werden schon zum Lunch erwartet. Ein kurzes Gewitter sorgt für Regen. – Wir haben frei bis zum Dinner.

Samstag, 18.02.2017

Nach dem Frühstück besteigen wir unseren Bus, der Fahrer ist pünktlich da. Unser Koch gibt uns einen Einkaufszettel mit, Kaffee, Tee und Milch sind ausgegangen. Mr. Nanyaro ist immer noch nicht da, das Baby ist gestern geboren worden. In Tengeru holen wir an der „Meeting – Point – Tankstelle“ Julian ab und weiter geht es  nach Arusha in eine wunderschönen afrikanischen Shop mit angeschlossener Ausstellung. Wir genießen das Stöbern und erstehen einige Andenken(Preise nicht verhandelbar!!).- Im Nakumat bekommen wir nicht alles, was Judica will, so halten wir in Tengeru noch einmal und erstehen vor allem Kaffee.- Pünktlich zum Lunch sind wir wieder in Akeri.- Anschließend findet eine lang andauernde Sitzung mit dem Komitee unter Vorsitz von Pastor Nasari statt. Es geht hier vor allem um den Einsatz der Gelder aus Hamburg und um Verbesserungsvorschläge. Die Sitzung endet damit, dass wir alle Geschenke bekommen und jede Menge Fotos gemacht werden.

Sonntag, 19.02.2017

Nach dem Frühstück fahren wir zunächst bergab Richtung Tengeru, ehe es nach rechts wieder bergauf nach Ulongo geht. Die Straße ist teilweise gerichtet und teilweise im Bau. Etwa 9.45 Uhr kommen wir an der Kirche an. Heute sind wir in der Obhut von Magdalena. Vor der Kirche befinden sich viele festlich gekleidete Leute. Wir werden von vielen Menschen mit Handschlag und Begrüßungslauten willkommen geheißen. Anschließend führt uns Magdalena in das Büro des Pastors, wo die übliche Eintragung ins Gästebuch erfolgt. Auf der Empore der Kirche ist „a cup of tea“ gerichtet, d.h. Kaffee, Tee, Kaltgetränke und hier: Rindergeschnetzeltes mit Brot sowie Melone, Ananas und Nüsse.- Danach beginnt der Gottesdienst, der ca. 2,5 h dauert. Dann gibt es wieder Lunch. Im anschluss werden wir von „Mama Margret“ in ihr Haus eingeladen. Bis dahin kann der Bus fahren, zu ihrem kommunalen Zentrum müssen wir auf PKW umsteigen bzw. laufen. Bereits auf dem Hinweg sind schwarze Wolken am Himmel, ein Gewitter ist im Anzug. Im Zentrum sind wir zum Bier eingeladen. Das Gewitter geht mit erheblichen Wassermassen nieder, nach ca. 30 Minuten ist der Spuk vorbei, das Wasser versickert rasch. Mit dem PKW werden wir zum Bus zurück gebracht. – Den Rückweg meistert unser Fahrer wie immer souverän. – Im MCT angekommen erwarten uns Julian und Afrasion mit bereits fertig zubereiteter Macucuru. Also wird wieder gegessen. Unsere Runde mit Julian, Afrasion, Magdalena und Judica wird sehr fröhlich, Geschenke und Tipps werden ausgetauscht. Eine fröhliche Singstunde überbrückt die Zeit bis zum Dinner – es gibt Pizza! – Vor der Boma: ein letztes Mal gemütliches Beisammensein.

Montag, 20.02.2017

Zum Frühstück gibt es eine Besonderheit: süßen Haferschleim! Der Vormittag dient dem Packen. – Um 13.00 Uhr starten wir mit dem Bus in Begleitung von Pastor Nasari, Julian, Judica, Magdalena, Afrasion und zwei students, aber ohne Mr. Nanyaro zum Airport Kilimandscharo. Unterwegs halten wir an einer Raststätte, Vertreter der Diozese laden uns zu einem Getränk ein. – Über dem Flughafen ist ein Sandsturm – wir haben zeitweise keine Sicht. Vor dem Einchecken : herzliche Verabschiedung von unseren Gastgebern. Es dauert einige Zeit, bis die Ausreiseformalitäten absolviert sind (das Durchleuchtungsgerät streikt), dennoch sind wir rechtzeitig in der Maschine (jetzt regnet es) und wir heben pünktlich ab.- In Addis Abeba haben wir ca. 3 h Aufenthalt – nochmals gründliche Sicherheitskontrolle und starten gegen Mitternacht Ortszeit. Der Flug ist nicht ganz so ruhig wie auf dem Hinweg, es gibt wieder zweimal Essen (Gulasch morgens um drei Uhr!). – Pünktlich 5.10 Uhr Ortszeit landen wir in Frankfurt, wo ich mich von den Hamburgern verabschiede und von meiner Tochter abgeholt werde.

Was ich noch zu sagen habe

Während dieser Reise habe ich viele neue Eindrücke bekommen: Die Herzlichkeit der Gastgeber ist beeindruckend. Ich habe wahrgenommen, dass Geld ausgegeben wird, wenn es da ist. Vor jeder Mahlzeit werden Hände gewaschen.

Auf dem Gelände haben uns die sieben Hundewelpen mit den beiden Hündinnen sehr viel Freude bereitet, sind sie anfangs noch sehr scheu, haben sie sich dann ganz in unserer Nähe getummelt.

Helga Spitzl, Viernheim