2. Dezember 2018

Erster Advent

Das Warten hat in unserer Gesellschaft keinen besonders guten Ruf. Man verbindet damit volle Wartezimmer und zweistellige Wartemarken oder lange Staus auf der Autobahn. Wer wartet, erzeugt keinen gesellschaftlichen Mehrwert und hat das Gefühl, Zeit zu verschwenden.

Wer wartet, hält Ausschau auf etwas, das kommen wird.

Vor dem großen Fest Weihnachten kann die Adventszeit eine Phase der Entschleunigung sein: Zur turbulenten Weihnachtszeit ist diese stille Erwartungshaltung ein deutlicher Kontrapunkt und sicher eine Herausforderung für den Einzelnen oder die Einzelne. Der Charakter des Advents beinhaltet aber auch eine besondere Kraft: In der Stille werden die Grenzen des eigenen Alltags durchlässig für etwas Größeres. In der Erwartung des Christkindes schwingt die Hoffnung mit, dass diese Welt die Vision des Friedens wachhält.

Pastorin Christa Usarski