20. Januar 2019 (aktualisiert am 24. Februar 2019)

Jahreslosung 2019

Gott spricht: Suche Frieden und jage ihm nach


Der Gedanke von Frieden steht in den Köpfen vieler Menschen automatisch dem Gedanken von Krieg gegenüber und das ist sehr verständlich. Wir vergessen jedoch zu oft, den Frieden in den kleinen Dingen zu erkennen.

Jette Drees


„Suche Frieden und jage ihm nach.“ Suchen heißt, dass ich etwas Wertvolles finden will, so zum Beispiel den Frieden. Da kann man gar nicht Jäger genug sein.

Michael Herz


„Wir werden sie jagen.“ Dieser Satz, gesprochen nach der letzten Bundestagswahl, hat mich erschreckt. Gemeint war die Kanzlerin, die vor sich her getrieben werden sollte. Die Hasssprache in unserer Gesellschaft ist besorgniserregend. Menschen dürfen nicht gejagt werden. Das erinnert an die dunkle Zeit des Nationalsozialsmus. Und ich finde es unerträglich, dass es heute wieder Gruppierungen gibt, die unverhohlen dazu aufrufen, Menschen zu jagen, so letztes Jahr in Chemnitz und dass es hoch gestellte Beamte gibt, die dieses Vorgehen verharmlosen. Und deshalb finde ich dieses Bibelwort wirklich hilfreich. Wir sollen dem Frieden nachjagen, uns mit aller Macht für den Frieden einsetzen. Jeder, der ehrlich zu sich selber ist, weiß, dass schon im privaten Bereich viel Anstrengung und Kreativität aufgebracht werden muss, damit wir in unserem Alltag friedvoll miteinander leben können. Nein, wir jagen keine Menschen und wir bieten als Christenmenschen und als Menschen, die der Humanität verpflichtet sind, all unsere Kräfte auf, um dem Frieden Raum zu geben. Das ist anstrengend, aber unser Auftrag und da folge ich der Bibel: Das ist die Chance für den Frieden.

Pastorin Christa Usarski


In einer seiner staatstheoretischen Schriften über das Verhältnis der Staaten untereinander gebrauchte der englische Philosoph Thomas Hobbes ein altrömisches Zitat: „der Mensch ist des Menschen Wolf“.

Wenn wir in der Menschheitsgeschichte zurückblicken, so finden wir kaum einen ähnlich langen Zeitraum ohne kriegerische Auseinandersetzungen wie der, den wir gegenwärtig in Europa erleben. Das, was wir heute als selbstverständlichen, friedlichen Umgang der Europäer untereinander wahrnehmen, erweist sich als ein unglaublicher Sonderfall der Geschichte. Und wir wissen, welches Leid und welche Anstrengungen es brauchte, um – wenn schon nicht in der Welt – so doch wenigstens in Europa dieses schreckliche Gesetz von Thomas Hobbes außer Kraft zu setzen. Hoffentlich noch für einen längeren Zeitraum!

Der Psalmist David wußte davon.

Jürgen Wulf


Der Psalmist fordert uns auf, Frieden zu suchen. Warum sollen wir ihm dann noch nachjagen?

Offensichtlich ist der Frieden nichts Statisches oder ein Besitz den man, einmal gefunden, für sich bewahren kann. Nach Frieden sollen/müssen wir immer wieder streben. Aber letztlich können wir uns Frieden nur schenken lassen. Darum bitten wir ja immer wieder um Frieden.

Wenn er einmal wirklich überall auf Erden vorhanden wäre, wäre die Jagd nach ihm überflüssig. Das wäre der  endgültige Anbruch der Herrschaft Gottes auf Erden.

Ingrid Frank

 


Eine Losung, die zugespitzt formuliert ist und dazu zwingt, sich mit ihr zu beschäftigen.

Eine Losung für die heutige Zeit, in der so viele immer irgendetwas nachjagen. Der Optimierung des eigenen Lebens, der gesündesten Lebensweise, dem maximalen Spaß, der größtmöglichen Entspannung oder auch Clicks, Likes und Followern.

Aber es gibt eine Alternative: „Gott spricht: Suche Frieden und jage ihm nach!“.

Mark Oliver Scholz