13. Februar 2019

Was ist eigentlich Mariä Lichtmess?

Am 3. Februar habe ich bei Pastor Wippermann im Gottesdienst den Küsterdienst übernommen. Es war der Sonntag nach Mariä Lichtmess und der letzte Sonntag, an dem in der Erlöserkirche der Weihnachtsstern hängt. Aber was ist das eigentlich und warum?

Wikipedia schafft Klarheit: Mariä Lichtmess, auch „Darstellung des Herrn“, „Mariä Reinigung“ oder „Unser Lieben Frauen Lichtweihe“ genannt, wird am 2. Februar gefeiert. Dies ist der vierzigste Tag nach Weihnachten.

Nach dem biblischen Gesetz des Mose (Lukas 2,21) wurde Jesus am achten Tag nach der Geburt beschnitten und nach weiteren 33 Tagen war Maria „gereinigt“. Sie galt bis dahin als unrein. Sie hatte an diesem vierzigsten Tag nach der Geburt ein Reinigungsopfer in Form eines Schafs und einer Taube zu übergeben. Als Erstgeborener wurde Jesus zudem als Eigentum Gottes angesehen und ihm bei dieser Gelegenheit im Tempel übergeben („dargestellt“).

In unserem Kirchenjahr endet der Weihnachtsfestkreis deshalb mit der Woche nach dem letzten Sonntag nach Epiphanias. Seit dem ersten Advent 2018 ist dies die Woche, in die der 2. Februar fällt.

Mariä Lichtmess war früher ein wichtiges Datum im Jahresablauf. An diesem Tag begann das „Bauernjahr“. Je nach Umständen konnte nun die Feldarbeit wieder aufgenommen werden. Ebenso ging an diesem Tag die „Kunstlicht-Zeit“ und die „Spinnstuben-Zeit“ zu Ende. Beide hatten am 29. September (Michaelistag) begonnen. Das Tageslicht soll gegenüber der längsten Nacht des Jahres am Winteranfang an Mariä Lichtmess „eine ganze Stund‘“ länger sein.

In Teilen West- und Süddeutschlands sowie Sachsens und des Erzgebirges ist es immer noch üblich, den Weihnachtsschmuck bis zum 2. Februar stehen zu lassen. In Bayern war dies bis 1912 sogar ein gesetzlicher Feiertag.

Mehrere Bauernregeln besagen, dass Sonnenschein an Mariä Lichtmess ein schlechtes Zeichen für den bevorstehenden Frühling ist. So zum Beispiel diese:

Ist’s an Lichtmess hell und rein,
wird ein langer Winter sein.
Wenn es aber stürmt und schneit
ist der Frühling nicht mehr weit.

Hierauf ist übrigens auch der „Groundhog Day“ am 2. Februar in Nordamerika zurückzuführen, der durch den Film „Und täglich grüßt das Murmeltier“ hierzulande bekannt wurde.

Mark Oliver Scholz