Goldener Oktober Gott und die Welt

Wenn sich das Jahr dem Ende zuneigt und die Tage kürzer werden, zeigt die Natur im Oktober noch einmal ihre ganze Pracht. Zu Recht trägt er den Beinamen „golden“. Wenn die Sonne tief am Himmel steht und über die Felder, Wälder und die bunt gefärbten Bäume überall am Straßenrand gleitet, leuchtet alles in einem letzten warmen Glanz in Rot und Gold.  

In Nordamerika kennt man dieses Phänomen als Indian Summer – jene kurze, intensive Zeit, in der sich das Laub der Ahorn-, Birken und Eichenwälder in ein flammendes Farbenmeer verwandelt. 

Es ist, als wolle Gott selbst der Welt noch einmal sein Lächeln schenken, bevor der graue November folgt und dann der Winter beginnt. Viele Menschen sagen, für sie ist der Herbst die schönste Jahreszeit, weil sie einfach so prachtvoll ist. 

Aber der Oktober ist nicht nur ein meteorologisches Phänomen, sondern auch ein Symbol für Reife, Dankbarkeit und Vergänglichkeit. Themen, die tief in der biblischen Tradition verwurzelt sind.  

„Solange die Erde besteht, soll nicht aufhören Saat und Ernte Frost und Hitze, Sommer und Winter„ heißt es in 1. Mose, 8,22.  

Es soll uns daran erinnern, das alles Leben im Rhythmus von Geben und Nehmen steht. Was im Frühjahr gesät wurde, trägt jetzt Frucht – auf den Feldern wie im eigenen Leben. 

In diesem Monat steckt auch eine leise aber tiefe Botschaft – Dankbarkeit für die Ernte, die Menschen an unserer Seite, das Schöne erkennen, auch wenn es vergänglich ist. Abschied und Neubeginn liegen oft ganz nah beieinander. 

Wenn Sie jetzt draußen spazieren gehen und die Sonne an einem klaren Oktobertag durch das goldene Laub scheint, lohnt es sich kurz stehen zu bleiben. Vielleicht spricht in diesem Licht – ob man es göttlich nennt oder einfach Natur – ein leiser Trost: Nichts vergeht, ohne Spuren von Schönheit zu hinterlassen, 

meint Ihre Regina Wysocki 

Kirchengemeinde Alt-Rahlstedt/Servicewohnen Neu-Rahlstedt
Tel. Nr. 677 84 28
E-Mail: regina.wysocki@kirche-alt-rahlstedt.de 

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